Für Krypto-Anleger gibt es nur wenige Konstanten. Neue Kursrekorde wechseln sich ständig mit der nächsten Talfahrt ab. Altcoins überschwemmen von einem Tag auf den nächsten die Märkte, nur um ebenso schnell wieder zu verschwinden. Selbst die Gesetzeslage zu Kryptowährungen ist in ständiger Veränderung begriffen. Ein Ereignis gibt es allerdings, auf das sich Investoren verlassen können: Alle vier Jahre findet bei Bitcoin das sogenannte Halving statt. Was hat es damit auf sich? Und warum blicken Anleger schon jetzt gespannt auf das nächste Bitcoin-Halving im Jahr 2024?
Was ist das Bitcoin-Halving?
Das englische Wort Halving bedeutet übersetzt Halbierung. Gemeint ist damit ein Ereignis, das die Miner betrifft, die neue Bitcoins erschaffen. Für jeden Datenblock, den sie an die Bitcoin-Blockchain anhängen, erhalten sie eine gewisse Anzahl an Bitcoins als Belohnung. Jedes Mal, wenn die Blockchain um 210.000 Blöcke gewachsen ist, wird diese Belohnung halbiert. Das Mining wird also weniger lukrativ als zuvor. Gleichzeitig verlangsamt sich das Wachstum der Bitcoin-Geldmenge, was tendenziell den Wert von Bitcoin erhöht. Ein Halving findet ungefähr alle vier Jahre statt, solange bis die maximale Menge von 21 Millionen Bitcoin erreicht ist. Aktuell erhalten Miner 6,25 Bitcoins für jeden Block, beim nächsten Halving fällt die Belohnung auf 3,125 Bitcoins. Anleger interessieren sich aber vor allem für die Frage, wie sich das Halving auf die Kurse auswirkt. Dafür gibt es aus der Vergangenheit einige Indizien.
Auswirkungen früherer Bitcoin-Halvings
Die Geburtsstunde von Bitcoin war 2009. In den folgenden vier Jahren wurden rund neun Millionen Bitcoins geschaffen – fast die Hälfte der Menge, die heute existiert. Aufgrund des wachsenden Interesses an der neuen Währung stieg der Preis in diesem Zeitraum von 0,08 Cent auf 12 $. Mit dem ersten Halving 2012 verlangsamte sich der Anstieg der Bitcoin-Menge erheblich. Das führte zu einem enormen Kursschub: Innerhalb eines Jahres stieg der Preis um mehr als 800 % auf 964 $. Auch auf die Halvings von 2016 und 2020 folgte innerhalb eines Jahres ein erhebliches Kurswachstum. In beiden Fällen stabilisierte sich Bitcoin deutlich über dem Wert, der dem Halving vorausging. Dabei spielten zwar auch andere Faktoren eine Rolle. Viele Analysten gehen aber davon aus, dass das Halving einen entscheidenden Beitrag dazu leistete.
Knackt BTC die 100.000-Dollar-Marke?
Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an das Halving 2024. Ben Wewer von coin-update weist darauf hin, dass in der Vergangenheit auf Halvings ein dramatisches Kurswachstum folgte, das schließlich zu einem Bull Run führte. Er glaubt, dass der Bitcoin-Preis im März 2024 auf bis zu 120.000 $ steigen könnte. Das wäre in etwa das Sechsfache des aktuellen Werts. Eine solche Preissteigerung würde sich also in jedem Fall im Rahmen der früheren Erfahrungen bewegen. Allerdings ist das Halving nicht das einzige Ereignis, das den Wert von Bitcoin beeinflusst. Deshalb handelt es sich bei solchen Prognosen stets nur um Schätzungen, von denen auch Abweichungen möglich sind. Einige Analysten gehen auch davon aus, dass die Auswirkungen von Halvings in der Zukunft geringer sein werden, da bereits der Großteil der endgültigen Bitcoin-Menge geminet worden ist. Das würde für einen geringeren Kurszuwachs sprechen. Was letztendlich geschehen wird, weiß noch niemand. Krypto-Anleger bereiten sich aber schon jetzt darauf vor, das kommende Großereignis auszunutzen.